2011 – LULU – Ein deutscher Traum

LULU – EIN DEUTSCHER TRAUM (UA)

NACH FRANK WEDEKIND
EIN ANALOG-PROJEKT VON SANDRA RÖSELER UND DANIEL SCHÜSSLER
IN KOPRODUKTION MIT DER STUDIOBÜHNEKÖLN

NOMINIERT FÜR DEN KURT-HACKENBERG-PREIS FÜR POLITISCHES THEATER 2011
EINGELADEN ZU AT.TENSION#4 THEATER- UND PERFORMANCE-FESTIVAL LÄRZ 2011


Faktencheck

Uraufführung: 4. Mai 2011 in der studiobühneköln, weitere Spielstätten: at.tension#4, Kulturkosmos Lärz, Mecklenburg-Vorpommern, Mit: Dorothea Förtsch, Giovanna Gilges, Lisa Heck, Lara Pietjou, Ingmar Skrinjar, Heidulf Sudmöller und Tomasso Tessitori, Regie/Konzept: Daniel Schüßler, Konzept/Dramaturgie: Sandra Röseler, Bühne und Kostüm: Uli Tegetmeier und Aurel Lenfert, Produktionsleitung: Giovanna Gilges, Licht: Ennelin Reich, Assistenz: Lisa Heck, Förderer: Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen



Inhalt

Das ANALOGTHEATER widmet sich 2011 erneut dem Lulu-Material von Frank Wedekind. Sie reduziert Wedekinds 18-Personen-Stück auf vier Personen, die sich in einem performativen Spiel, in dem es kein Gewinner gibt, an der Projektionsfläche “Lulu” abarbeiten.

Das Drama „Lulu“, aus zahlreichen Neubearbeitungen, durch Zensur und die Zusammenführung der beiden Ursprungsdramen “Der Erdgeist“ und “Die Büchse der Pandora“ entstanden, weiter entwickelt zur gleichnamigen Oper von Alban Berg, stellt entstehungsgeschichtlich gewissermaßen einen literarischen Bastard dar. Ein regelrecht verstümmeltes Stück.


In der vorliegenden Spielfassung wurde der Ursprungstext mi Fremdtexten, Fragmenten und Neudichtungen angereichert, überlagert, austariert und auf die Kernaussage Wedekinds hin überprüft. So wird, wie in der Bildenden Kunst, Schicht um Schicht übereinandergelegt, weggekratzt und wieder übermalt, aufgebrochen, verstümmelt und neu skizziert. 

Unter der Regie von Regisseur und Performer Daniel Schüßler setzt sich das Ensemble mit der Unspielbarkeit des Stückes und der Suche nach Identität und Freiheit auseinander; im Leben, wie in der Kunst. LULU zeigt ein Spiegelbild, das bisweilen verzerrt ist und den unermüdlichen Kampf des Individuums, in dem festen Glauben, dass eine bessere Welt möglich sei.



Stimmen zum Stück

In seinen besten Momenten hat der Abend eine zärtliche Wildheit. (…) Erinnert aus der Ferne an Christoph Schlingensiefs „Church of Fear“. (…) Wedekinds „Lulu“ dient hier als Sprungbrett für eine performative Übermalung, (…) in seinem Mut zu scheitern überzeugender als vieles in der Kölner freien Szene. Theaterpur, Hans-Christoph Zimmermann

Eine mitunter überambitionierte, aufgekratzte und wütende Inszenierung, deren Stärke nicht die Kohärenz ist, sondern ihre mitreißende Leidenschaft. Kölner Stadt-Anzeiger, Jessica Düster