Daniel Schüßler ist eine von 192 Stimmen aus Kunst, Wissenschaft und dem Dazwischen für einen Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit | FÄN

Daniel Schüßler | Regisseur und Theaterproduzent | Künstlerischer Leiter ANALOGTHEATER Köln und Dozent für Performative Arbeitstechniken Uni Köln/Theaterakademie Köln


WARUM FÄN? Die Frage der Nachhaltigkeit ist das drängendste Thema unserer Zeit. Die Klimakrise und unsere Arbeits- und Lebensbedingungen in einer neoliberalisierten Welt müssen jetzt zusammen gedacht werden. Wir müssen jetzt raus aus dem Klein-Klein-Denken, dem Verharren des Erforschens und der Auseinandersetzung in den eigenen Sparten und Disziplinen. Wir brauchen einen holistischen Ansatz, um die Nachhaltigkeitskrise und die andauernde ökologische Krise miteinander zu verbinden und anzugehen. Dabei bieten besonders der Kunstraum und das Theater eine hochwirksame Vermittlungsmöglichkeit für die brennenden Themen, durch einen sensitiven Zugang, der direkt auf unsere Gefühle zielt. Gerade durch die bewusste Entschleunigung und das sich Herausnehmen aus der Zeit beim Betreten des Kunstraumes oder dem Besuch einer Performance stellt sich eine intensivere Auseinandersetzung mit Themen – jenseits des Hamsterrades – her. Hinzu kommt, dass im Theater, der Performance oder im Kunstraum die wichtigen Fragen der Zeit nicht nur ästhetisch rezipiert und erfahren werden können, viel mehr zielt dort die Vermittlung des Diskurses auf ein sinnliches und leibliches Erleben ab und erweitert damit unsere kognitive Aufnahme um ein tieferes, weil gefühltes und nachempfundenes Verständnis. Dieser Weg wird in unserer ratio-dominierten Weltanschauung, in der sich unsere Gesellschaft bewegt, immens unterschätzt. Darum ist es wichtig, dieses Werkzeug einer holistischen Auseinandersetzung mit den drängenden Fragen der Welt spartenineinandergreifend und über den Tellerrand schauend zu erforschen, an der Schnittstelle zwischen Kunst, Ästhetik und Wissenschaft und ausgewiesenem Expert:innentum, jenseits des universitären Raums, aber eben auch und gerade in der Verbindung von Ratio, wissenschaftlicher Auseinandersetzung, Gefühl und Erleben. Einen Fonds für Ästhetik und Nachhaltigkeit zu schaffen (FÄN) ist der logische Schritt aus dieser Erkenntnis und im besten Sinn zukunftsfähig und nachhaltig.

Wenn ihr mehr wissen wollt über die von der Nachhaltigkeitsaktivistin Adrienne Goehler ins Leben gerufene Initiative für einen Fonds für Ästhetik und Nachhaltigkeit, klickt auf den unten aufgeführten Link. Es erwarten euch weitere interessante Stimmen (u.a. Amelie Deuflhard, Anne Schneider, Sasha Waltz, Thomas Oberender, Milo Rau) und das Konzept hinter der Idee: