GENDERTROUBLE IN GERMANY – EINE POST-GENDER-PERFORMANCE (UA)
EIN ANALOG-PROJEKT VON DANIEL SCHÜSSLER UND ENSEMBLE IN KOPRODUKTION MIT DER STUDIOBÜHNEKÖLN
NOMINIERT FÜR DEN KÖLNER THEATERPREIS 2014
NOMINIERT FÜR DEN KÖLNER DARSTELLER*INNEN-PREIS 2014: DOROTHEA FÖRTSCH
Faktencheck
Premiere: 8. Oktober 2014, 20 Uhr, studiobühneköln, Von und mit: Dorothea Förtsch, Ingmar Skrinjar und Tomasso Tessitori, Regie: Daniel Schüßler, Lichtdesign: Marc Brodeur, Ausstattung: Petra Maria Wirth, Choreografische Unterstützung: Lea Martini, Assistenz: Elly Nabel, Beratende Expert*innen: Giovanna Gilges, Judith Leiß, Frank Reza Links, Mithu Sanyal, Förderer: Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln und das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Fotos
Fotos: Christof Wolff, Daniel Burgmüller
INHALT
Wo steht Deutschland im Jahr 2014? Eine Frau ist Kanzlerin, eine andere Frau Verteidigungsministerin und es gab den ersten schwulen Außenminister. Das „Dritte Geschlecht“ wird im deutschen Pass eingeführt. Der Christopher-Street-Day ist vom Zeichen des politischen Ausdruckswillens der Lesben- und Schwulenbewegung zum Standard-repertoirestück der Popkultur geworden. Es gibt eingetragene Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare. Leben wir nun in der liberalsten aller möglichen Welten? Ist der äußere und innere Geschlechterkampf jetzt ausgetragen?
Die Realität ist: Die Revolution einer geschlechterübergreifenden Gleichstellung bleibt aus. Das ANALOGTHEATER entwickelte 2014 eine entfesselte Gender-Performance, eine wild collagierte Bestandsaufnahme über Rollenbilder, die Klischees zerschlagen, Stereotype zertrümmern und Rollenbilder demontieren will.
Im Entwicklungsprozess wurde das ANALOGTHEATER von verschiedenen Gender-Expert*innen in „Bildungsreisen“ wissenschaftlich unterstützt. Die „Bildungsreise“ ist ein Workshop-Format, in dem Wissenschaftler*innen mit dem Ensemble in einen kreativen und praktischen Prozess gebracht werden, in dem sich Kunst und Wissenschaft gegenseitig bereichern.
Dafür dankt ANALOG der Kulturwissenschaftlerin und Journalistin Dr. Mithu Sanyal, der promovierten Literaturwissenschaftlerin Judith Leiß, dem Romanisten Frank Reza Links und der Produktionsleiterin und Studentin der Gender-Studies Giovanna Gilges.
Stimmen zum Stück
Die Stimmung ist an diesem Abend eine Mischung aus Bedrückung und schillerndem Gender-Glamour. Die Stereotype, Vorurteile, trotz alledem (Geschlechts-)Realitäten werden auf uns abgefeuert, was wohl die meisten Köpfe zum Dampfen bringt. Das Spiel der drei grandiosen Darsteller*innen Dorothea Förtsch, Ingmar Skrinjar und Tomasso Tessitori mit ihrem Geschlecht widersetzt sich unserem Wunsch sie in (Geschlechter-) Schubladen zu stecken. Internetblog, Feminismus im Pott