DIE VIERTE GENERATION – ODER DAS BILDNIS DES VERLORENEN SOHNES (UA)
EIN ANALOG-PROJEKT VON SANDRA RÖSELER UND DANIEL SCHÜSSLER
IN KOPRODUKTION MIT DER ORANGERIE – THEATER IM VOLKSGARTEN
NOMINIERT FÜR DEN KÖLNER THEATERPREIS 2008
NOMINIERT FÜR DEN KURT-HACKENBERG-PREIS FÜR POLITISCHES THEATER 2008
Faktencheck
Uraufführung: 7. August 2008 in der Orangerie – Theater im Volksgarten, Mit: Dorothea Förtsch, Lara Pietjou, Sandra Röseler, Heidulf Sudmöller, Tomasso Tessitori, Regie, Konzept, Bühne: Daniel Schüßler, Text und Konzept: Sandra Röseler und Heidulf Sudmöller, Bühne: Akki Müller, Lichtdesign und Assistenz: Boris Kahnert, Förderer: Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln
Inhalt
Im Jahr 2008 begibt sich die Performancegruppe ANALOGTHEATER auf eine dokumentarisch-boulevardeske Forschungsreise über den Begriff UTOPIE. Ausgangspunkt sind die Jubiläen “30 Jahre Deutscher Herbst“ und “40 Jahre Summer of Love“ sowie R.W. Fassbinders Film “Die dritte Generation“, der sich gesellschaftskritisch mit dem Phänomen des bewaffneten Kampfes in Deutschland auseinandersetzt.
DIE VIERTE GENERATION (UA) zeigt uns ein Spiegelbild, das bisweilen verzerrt ist, den unermüdlichen Kampf des Individuums, in dem festen Glauben, dass eine bessere Welt möglich sei.
DIE VIERTE GENERATION (UA) ist eine fragmentarische Untersuchung gescheiterter Lebenskonzepte, der Verzweiflung, sich in der Gesellschaft zurechtfinden zu müssen und der Frage, warum Utopien verdammt sind zu scheitern und in totalitären Strukturen münden. Welche Lebensentwürfe und Träume hatten die Menschen der Nachkriegsgeneration und was ist davon heute noch geblieben? Es stellen sich Fragen, auf die es möglicherweise keine Antworten gibt. Die vier Protagonist*innen befinden sich in einem Resozialisierungsprogramm für gescheiterte Revolutionäre. Der Vereinzelung innerhalb der Gemeinschaft, der Verzweiflung und Abhängigkeit versuchen sie mit bürgerlichen Gesellschaftskonzepten zu entkommen. Dabei durchleben sie noch einmal die traumatischen Erlebnisse ihrer Vergangenheit.
Stimmen zum Stück
Der Abend ist in seiner Substanz zutiefst romantisch: Die Mischung aus burlesker Komik, Trauer, Sehnsucht und Terror, alles verpackt in einen ästhetisch wilden Rundumschlag, spricht von Bewusstsein gegenwärtiger politischer Machtlosigkeit. Darin ist diese „Vierte Generation” – trotz aller nervigen Spielereien – eine beklemmende Bestandsaufnahme der Gegenwart, und das macht sie sehenswert. Choices, Hans-Christoph Zimmermann